Wärmebrücken: erkennen, analysieren, berechnen
Neckar-Odenwald-Kreis/Buchen. Die Energieagentur des Neckar-Odenwald-Kreises (ean) mit Sitz im Verwaltungsgebäude der AWN in Buchen war gemeinsam mit der Akademie der Ingenieure und der Ingenieurkammer Baden-Württemberg Gastgeber für ein Seminar zum Thema „Wärmebrücken“, fälschlich oft auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. Uwe Ristl, Geschäftsführer der ean, bietet im Rahmen der Reihe „Energieforum Zukunft“ immer wieder Seminare an, zu denen er Architekten, Ingenieure, Energieberater und Fach-handwerker einlädt – mit steigender Resonanz, auch über die Kreisgrenzen hinaus. Mit 15 Teilnehmern war das als work-shop ausgeschriebene Seminar dann auch ausgebucht.
Zum Hintergrund: Der Berechnung und Vermeidung von Wärmebrücken – Fensterlaibungen, auskragende Betonbalkonen, an Außenwänden liegende Zimmerecken, die Gebäudehülle durchdringende Beton- oder Stahlbauteilen u.ä. - kommt aus energetischen und feuchteschutztechnischen Gründen eine immer größere Bedeutung zu. Insbesondere bei einer effizienten energetischen Sanierung oder beim Passivhausbau können entsprechende Energiekennwerte und somit Fördervoraussetzungen ohne detaillierte Wärmebrückennachweise oft nicht eingehalten werden. Neben der richtigen Planung und Berechnung wird auch die qualitative Durchführung auf der Baustelle immer wichtiger, vor allem im Hinblick auf weitere energetische Verschärfungen, die die künftige Energieeinsparverordnung nach sich ziehen wird.
Fehler auf den Baustellen können nachhaltige Schäden verursachen. Zudem können Wärmebrücken aufgrund mangelnden Feuchteschutzes auch die Ursache für Schimmel-pilzbildung darstellen, was die Gesundheit der Bewohner gefährdet.
Im work-shop stiegen die Teilnehmer unter Leitung von Dipl.-Ing. Architekt Stefan Horschler, der in Hannover ein Büro für Bauphysik betreibt, dann in die Details ein. Nach der notwendigen theoretischen Einführung Horschlers zu Grundlagen und aktuellen Anforderungen wurde entsprechende Software eingesetzt, um deren Handhabung im Zusammenhang mit der Berechnung von Wärmebrücken und ähnlichem zu erklären. Bei dieser Übung aus der Praxis ging der Referent auch auf einzelne Fragen der Teilnehmer ein.
Beispielhaft wurden an einem realen Neubauprojekt verschiedene Nachweise mit der Software durchgeführt. „Hier hat jeder wieder viele neue Erkenntnisse mitnehmen können, die er in seiner täglichen Arbeit sehr gut anwenden kann“, zeigte sich Uwe Ristl überzeugt. Der positiven Resonanz der Teilnehmer entsprechend wird es ein Vertiefungsseminar zu diesem Thema geben.
Nähere Informationen erhalten Sie unter Telefon 06281 906880